Wie jeder weiß, sind Löwen sehr mutig – besonders natürlich Löschlöwen!
So kam es, dass am 04.06.2022 die Rheinauer Löschlöwen als erste Kindergruppe der Feuerwehr von Mannheim zur Kinderfunkenprüfung antraten. Unsere vier Sechs- bis Siebenjährigen wollten dabei den gelben Funken erringen, die vier Acht- bis Zehnjährigen den roten Funken.
Im Vorfeld hatten die Löschlöwen schon wochenlang fleißig geübt, und weil sie so in Fahrt waren, hatten ihnen die Übungsleiter gar nicht verraten, dass dies der Tag der Prüfung war.
Um elf Uhr ging es nach dem obligatorischen Corona-Test gleich hochkonzentriert los, denn vor uns lag ein ereignisreicher Tag mit viel Spaß im Gepäck.
Es gab viele verschiedene Stationen zu entdecken.
Ein klarer Favorit war die technische Aufgabe, denn hier musste eine Wasserversorgung mit der Kübelspritze aufgebaut werden, um mit dem Wasserstrahl Dosen von einer Bank zu schießen. Abwechselnd wurde dabei „gelöscht“ und wie wild gepumpt, wobei der ein oder andere überraschend nass wurde. Die Kübelspritze war wohl undicht! Oder?
Kuppeln gehörte ebenso zum Programm wie Geschicklichkeitsübungen. Habt ihr schon mal mit Feuerwehrhandschuhen eine Mutter auf eine Schraube gedreht? Das ist gar nicht so einfach, erst recht nicht auf Zeit!
Selbstverständlich ist Teamwork für unsere angehenden Feuerwehr-Profis besonders wichtig. Um das unter Beweis zu stellen, mussten die Großen zu zweit mit Verteiler, Schlauch und Strahlrohr den Aufbau auf einem Foto genau nachbilden, was ganz schön knifflig war und gute Kommunikation erforderte. In der gesamten Gruppe galt es dann mit allen, einen, später sogar zwei Hula-Hoop-Reifen gleichzeitig im Kreis weiterzugeben, ohne die Hände der anderen loszulassen. Wie das gehen soll fragt ihr euch? Tja, da muss man sich schon gegenseitig dabei helfen, durch die Reifen zu klettern. Aber das schafften unsere Löschlöwen (und Übungsleiter!) in einem Rekordtempo.
An anderer Stelle musste einem Patienten dringend Erste Hilfe geleistet werden. Ein riesengroßer Teddybär war verunfallt und sollte deshalb im Tragetuch durch einen Slalom-Parcours transportiert werden. Anschließend bekam er einen Kopfverband angelegt. Damit auch jeder mal zeigen konnte, was er kann, wurden auch die anderen Kinder und Betreuer mit Verbänden und Fingerkuppenpflastern bandagiert.
Auch das Wissen der Löschlöwen war auf verschiedene Weise gefordert. Welche Materialien brennen, welche nicht? Welche Gegenstände schwimmen, welche nicht?
Wie man einen Notruf absetzt, wussten die Kinder durch viele Übungen ebenfalls aus dem Effeff. Was nach dem Anruf in der Leitstelle alles bei der Feuerwehr passiert, bis sie am Einsatzort eintrifft, konnten sie genau erklären, indem sie Bilder in die richtige Reihenfolge brachten.
Natürlich war es ein Leichtes für die Kinder zu benennen, was zur persönlichen Schutzausrüstung eines Feuerwehrmanns gehört – und auch was nicht, z.B. Flip Flops oder kurze Hosen.
Ein Glück, dass für eine ordentliche Pausenverpflegung mit Getränken, Wassermelone und Muffins gesorgt war!
Sport gehörte ebenso zum Programm: Wer kann einen großen gelben Gummistiefel am weitesten werfen? Das hat solchen Spaß gemacht, dass sogar die Eltern und die Aktiven der Einsatzmannschaft mitgemacht haben. Wer da wohl den Stiefel in den Zaun geworfen hat? Darüber schweigen wir lieber…
Zum Schluss um 14 Uhr, als die Eltern dabei waren, kam die große Überraschung: die Verleihung der Funken Abzeichen und der Urkunden. Da gab es einige erstaunte Gesichter – der tolle Feuerwehrtag war eine Prüfung gewesen?! Na sowas!
Nach viel Applaus und zahlreichen Fotos gab es am Ende noch einen kleinen Wehmutstropfen, denn an dieser Stelle mussten wir uns von unseren vier „Großen“ verabschieden. Sie werden nun in die Jugendfeuerwehr wechseln.
Unsere mutigen Löschlöwen jedoch machen weiter, denn bei ihnen hat es „gefunkt“: Wer den gelben Funken bestanden hat, will sich schließlich bald schon den roten Funken holen!